„Ok Google: Für welche Unternehmen lohnt sich Voice Search SEO?“

Die Sprachsuchfunktion stellt neue Anforderungen an die Suchmaschinenoptimierung. Wie verändern Siri, Alexa und Google Assistant das Suchverhalten? Und viel wichtiger: Muss dein Unternehmen Keyword-Anpassungen auf der Website vornehmen?

Welche Arten der Sprachsuche gibt es?

Es gibt viele Möglichkeiten, per Sprachbefehl mit einem Gerät zu kommunizieren. Die beiden wichtigsten sind aktuell die Voice Search übers Handy (z. B. Siri und Google Assistant) und die Voice Assistant Search über Smart-Home-Assistenten (z. B. Alexa). Nicht alle Voice-Search-Anfragen sind jedoch relevant für die Suchmaschinenoptimierung.

Welche Informationen werden über die Voice Search gesucht – und wie?

Über Home-Assistenten gehen laut einer deutschen Studie aktuell vor allem Sprachbefehle für die Abfrage des Wetterberichts oder das Abspielen von Musik ans Gerät – die sind aus SEO-Sicht bedeutungslos.

Interessanter wird es bei Suchen, die tatsächlich über Google beantwortet werden. Nutzer*innen stellen diese Fragen vor allem übers Handy, und zwar in ganzen Sätzen. Besonders lokale Suchen spielen hier eine entscheidende Rolle, denn unterwegs wird oft nach bestimmten Orten in der direkten Umgebung gesucht, zum Beispiel dem nächsten Italiener oder einem Supermarkt. Suchen Nutzer*innen über die Tastatur also „Italiener Kreuzberg“, suchen sie über Voice Search: „Was ist der beste Italiener in der Nähe?“

Aber auch Wissensfragen stellen Nutzer*innen häufig über die Sprachfunktion. Hier handelt es sich laut der oben genannten Studie eher um Allgemeinplätze wie „Wie hoch ist die Siegessäule?“, die in der Regel durch kleine, von Google generierte Infoboxen, den Snippets, beantwortet werden.

Für welche Unternehmen ist Voice SEO aktuell relevant und wie funktioniert es?

Relevant ist die Suchmaschinenoptimierung dementsprechend für alle, die lokale Geschäfte betreiben. Im ersten Schritt solltest du bei Google My Business vertreten sein, um in der Umkreissuche stattzufinden. Wer ein italienisches Restaurant in Berlin Kreuzberg betreibt, tut also gut daran, auf seiner Google Business-Seite alle relevanten Informationen von der Adresse bis zu den Öffnungszeiten zu vermerken. Und natürlich hervorragendes Essen zu servieren – gut möglich, dass „der beste Italiener in der Nähe“ von Google nach der Höhe der User-Bewertungen ausgewählt wird.

Im zweiten Schritt hilft eine Website mit den passenden Long Tail Keywords. Das sind die, die den Wortlaut der Suchanfragen wiedergeben. Die meisten Keywords richten sich aktuell noch nach den Wörtern, die Nutzer*innen in das Suchfeld eintippen. Long Tail Keywords setzen sich hingegen aus Phrasen oder Sätzen zusammen. Formuliere auf deiner Website deshalb Fragen inklusive Antworten in gesprochener Sprache. So hast du nicht nur eine angenehm zu lesende Website, sondern auch eine auf Voice Search optimierte.

Und für welche (noch) nicht?

Anders sieht es aktuell noch für Unternehmen aus, die ihr Geschäft im B2B betreiben. Die Büroarbeit findet in den meisten Firmen noch immer am PC oder Laptop statt, mögliche Geschäftspartner*innen dürften Firmenkontakte eher selten per Sprachbefehl suchen.

Und auch im E-Commerce hat sich die Sprachsuche bisher noch nicht so recht durchsetzen können. Insbesondere bei Produkten, bei denen die Optik entscheidend ist, wie beispielsweise Kleidung oder Einrichtung, wird laut Nutzerbefragungen weiterhin kaum mit der Voice-Technologie eingekauft.

Aber auch wenn aktuell noch wenig über die mobile Sprachsuche geshoppt wird, sind sich Expert*innen einig: Voice Search kommt. Wenn du deinen Onlineshop oder deine Website jetzt schon für die Sprachsuche optimieren willst, solltest du die oben beschriebenen Long Tail Keywords verbauen und auf eine gute Mobilversion deiner Website setzen. Die Zukunft kommt bekanntlich schneller, als man denkt.

Autorin: Franca Schneider, Projektmanagerin Copywriting und Marketing bei Supertext Deutschland.

Kurz-CV: Nach Stationen als selbstständige Texterin und Transcreator in einem internationalen Medienhaus ist Franca jetzt die Copywriting-Expertin bei der Text- und Übersetzungsagentur Supertext. Vom Briefing übers Staffing bis hin zur abschließenden Qualitätskontrolle managt sie hier Text-Projekte von A bis Z.

LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/franca-schneider-5920b0183/